Urmeer
ISMN : 979-0-2325-5337-5
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Die Sehnsucht der Zellen - Alexander Kluge
Ich habe etwas verloren, dadurch habe ich Sehnsucht. Das setzt den lebendigen Menschen in Gang. Das Leben ist in jeder Hinsicht indirekt und sucht etwas, das verloren ging. Wie man weiß, wiederholen sich die 37 grad der Urmeere, aus denen wir kommen, verblüffender Weise in unseren Körpern. Auch der Salzgehalt der Urmeere entspricht genau dem Salzgehalt unserer Nieren. Es scheinen in der Entwicklung, in einer enormen Erinnerungsfähigkeit, Glücksmomente verborgen zu sein, die Millionen Jahre zurückliegen, nach denen sich die Zellen zurücksehnen, ohne dass wir davon wissen.
Urmeer for saxophone, percussion and piano - Jinwook Jung
Die Komposition entstand für ,,Text im klang / Die Sehnsucht der Zellen - Alexander Kluge” beauftrag von Impuls, Verein zur Vermittlung zeitgenössischer Musik, UA durch das Ensemble Schallfeld, 01.06.2018, Graz
Unter Wasser hören wir gebrochen, partiell und indirekt. So indirekt, dass wir die Ohren verlieren zu scheinen und den Walgesang als Ersatz dafür erhalten. An der Grenze der Hörbarkeit tritt der Nachhall der Wellen in einer veränderten, verblüffenden Form auf, in der die eigenen imaginären Resonanzen „falsch“ interpretiert werden können. Das „Echo“ und der „Nachhall“ der Zellen wird immer wieder verbunden, vermischt und als Anfang der Klangmontage wieder geboren um den tiefsten, einzelligen Punkt der Existenz zu suchen.
Sax. Matej Bunderla-Havaj
Perc. Manuel Alcaraz Clemente
Pn. Maria Flavia Cerrato
Pages - 22